Kleine Steinkammer

Geschichte der hessischen Höhlenkunde

Die Höhlenforschung in Hessen kann auf eine mehr als 125-jährige Geschichte zurückblicken. Im Jahr 1874 führte Karl August von Cohausen seine ersten archäologischen Ausgrabungen in der Höhle Wildscheuer bei Steeden an der Lahn durch. Seine Erfolge – u.a. konnte er den Nachweis führen, dass Menschen und eiszeitliche Tiere gleichzeitig lebten – führten zu einem verstärkten Interesse an der Erforschung von Höhlen. Bereits 1882 legte Cohausen eine Liste von 11 Höhlen aus seinem Arbeitsgebiet, der Provinz Nassau, vor. Heute sind im Höhlenkataster Hessen fast 500 Höhlen erfasst. Dieser große Zuwachs basiert auf den Forschungen zahlreicher Höhlenforscher und Forschergruppen – angefangen vom 1909 gegründeten Verein zur Aufschließung der Teufelshöhle in Steinau, über den Verein für Höhlenkunde in Frankfurt am Main unter Dr. Hans Karl Becker bis hin zu den heute existierenden Höhlenvereinen.

Das Höhlenkataster Hessen in seiner heutigen Form wurde im Herbst 1981 gegründet. Erste Anfänge die Höhlen Hessens in einer Art Kataster zu erfassen stammen aus den Jahren 1922 bis ca. 1930. Hans Karl Becker und der Verein für Höhlenkunde in Frankfurt am Main erforschten und dokumentierten in dieser Zeit zahlreiche hessische Höhlen. Die Unterlagen Beckers, die nicht im Krieg zerstört wurden, sind im heutigen Höhlenkataster Hessen enthalten. In den 1960er Jahren bis ca. 1974 führte Wiard Griepenburg für die “Arbeitsgemeinschaft Karst- und Höhlen in Hessen” und später Ulrich Groß das Höhlenkataster Hessen. Auch Griepenburgs Unterlagen wurden in das heutige Kataster übernommen.