Tertiär (Miozän)
Im Rheinhessischen Tafel- und Hügelland prägen tertiäre Ablagerungen markant das Relief. Dieses mit dem Oberrheingraben orographisch und tektonisch zusammenhängende Gebiet war im Oligozän ein Senkungsraum. Nach der Sedimentation von Mergeln, Tonen und Sanden lagerten sich am Ende des Oligozäns die Süßwasser- und Landschneckenkalke ab. Sie stellen mit den Cerithien-Schichten das Liegende des sogenannten miozänen Kalkstockwerkes: Inflata- und Hydrobienschichten. Das Kalkstockwerk bildet die flächenhaften Plateaus, dazwischen stehen weite Ausräumungsgebiete der Tone und Mergel.
Das erste Rhein-System bedeckte im Pliozän die miozänen Kalke mit den Dinotheriensanden und Arvernensisschottern. Den Abschluss der pliozänen Sedimentation bilden die von Süden transportierten Klebsande und ähnliche Formationen.
Bereits im Mittelpliozän wird sich auf den miozänen Kalken eine Karstlandschaft ausgebildet haben, was durch eine Verfüllung von Karsthohlformen durch pliozäne Klebsande angezeigt wird. Am Nordrand des Mainzer Beckens in Hofheim am Taunus und in der Main-Hügel-Reihe bei Offenbach-Lämmerspiel sind rezente Einbrüche durch Verkarstung aufgetreten. Befahrbare Höhlen sind nicht bekannt, lediglich 5 Dolinen verzeichnet das Kataster.