Höhlenforschung
Die Mitglieder des Landesverbandes beteiligen sich an einer Vielzahl speläologischer Forschungsvorhaben im In- und Ausland. In Hessen stehen derzeit die folgenden Projekte im Vordergrund:
Herbstlabyrinth-Adventhöhle-System
Das größte Forschungsprojekt der hessischen Höhlenforscher ist das Herbstlabyrinth-Adventhöhle-System im Westerwald. In jährlich zahlreichen Wochenende wird hier nach neuen Fortsetzungen gesucht. Bereits bekannte Höhlenteile werden vermessen und nach unterschiedlichen Fragestellungen wissenschaftlich untersucht. Mit Stand vom Juni 2022 beträgt die Gesamtlänge des Höhlensystems über 13 Kilometer.
Höhlen im Ringgau (Nordhessen)
Zwischen den Orten Renda und Ulfen zieht sich in südwestlicher Richtung das Trockental Rendagraben, eine geologisch bemerkenswerte und für Nord- und Osthessen einmalige Karsterscheinung. Je nach Menge des Niederschlagswassers verschwindet der durch Renda fließende Bach in einer oder mehreren Bachschwinden um dann in bis zu 3 Kilometer Entfernung am Ortsrand von Ulfen in verschiedenen Karstquellen wieder zutage zu treten. Der hierbei unterirdisch zurückgelegte Weg des Wassers und die Menge des verschwindenden Wasser lassen hier eine ausgedehnte aktive Wasserhöhle vermuten. Die etwa 2 Kilometer nordwestlich von Ulfen liegende, 1938 für die Trinkwasserversorgung gefasste Kressenteichquelle mit einer langjährigen durchschnittlichen Schüttung von 290 l/s zählt zu Hessens stärksten Quellen und spricht ebenfalls für ausgedehnte Karsthöhlensysteme in dieser Region. Alte Höhlenruinen wie z.B. die Wichtellöcher bei Ulfen und eine Anzahl von Dolinen und Erdfällen zeigen deutlich das Vorhandensein von Karsthohlräumen. Derzeit wird versucht, einen Zugang zum vermuteten Höhlensystem zu finden.