Geschichte der Biospeläologie in Hessen
Nachdem sich C. Koch um 1860 schon ausführlich mit Fledermäusen und deren Parasiten auseinandergesetzt hatte, geht die erste Erwähnung anderer Höhlentiere in Hessen auf das Jahr 1879 zurück. Damals beschrieb Siegmund Fries im Zoologischen Anzeiger den Fund von kleinen Höhlenkrebsen und Höhlenasseln im See der Kammerbacher Höhle (Nordhessen, Meißnervorland). Aus seinen “Mittheilungen aus dem Gebiete der Dunkel-Fauna” ergeben sich detaillierte Beschreibungen der am 01. September 1878 gefundenen Grundwasserbewohner.
In der Folgezeit ergeben sich – mit Ausnahme der Untersuchungen von Wiard Griepenburg in den Jahren 1960 bis 1968 und den umfangreichen Untersuchungen der Grundwasserfauna im Untermaingebiet durch W. Noll und H. Stammer Ende der 1930er Jahre – aus der Literatur lediglich Einzelfunde von Höhlentieren. Mitte der 1980er Jahre waren in Hessen gerade mal 30 Tierarten in Höhlen nachgewiesen.
Dies änderte sich erst im Jahre 1988, als Mitglieder des Höhlenforscherclubs Bad Hersfeld e.V. mit der Untersuchung der Höhlenfauna begannen. Diese anfänglich noch sehr “unprofessionellen” Untersuchungen führten im Jahre 1990 zur Gründung des “Biospeläologischen Katasters von Hessen”. Hier wurden recht schnell Kontakte zu namhaften Experten geknüpft, die durch ihre Bestimmungsarbeit einen recht guten Überblick über die subterrane Fauna Hessens und der angrenzenden Gebiete ermöglichen.